Presse-Information: \"Fernreise: Urlaubssouvenir Masern\"
Masern sind global präsent
In der Ferne drohen die verschiedensten Risiken: Sei es die Durchfall-Erkrankung „Montezumas Rache“, Malaria, Gelbfieber oder Typhus. Nicht auf dem Plan haben viele Fernreisende einen Erreger, dessen Ruf, „harmlos“ zu sein, sich hartnäckig hält: Masernviren. Sehr zu Unrecht: Masern gehören bei Fernreisen unbedingt mit auf die Liste möglicher Infektionskrankheiten.
Masernbetroffene Fernreiseziele sind Afrika, Asien und der Westpazifik. Zwar hat sich die Situation in Afrika im letzten Jahrzehnt verbessert, immer noch sind aber bestimmte Regionen – allen voran Nigeria – zu den Hochrisikogebieten zu rechnen. In Südostasien ist in Indonesien das Virus besonders verbreitet, im Westpazifik sind es die Philippinen.
Ansteckung kann böse enden
Was die wenigsten wissen: Masern können auch tödlich enden. Bei einer von 1.000 Erkrankungen ist das der Fall. Laut einer Statistik von 2011 sterben weltweit stündlich 18 Menschen infolge einer Maserninfektion. Der Tod kann im Verlauf der akuten Erkrankung eintreten, es kann aber auch zu einer schleichenden Zerstörung des Gehirns mit Todesfolge Jahre nach der akuten Infektion kommen. Zwei Fälle einer solchen subakuten sklerosierenden Panenzephalitis (SSPE) sind in Deutschland kürzlich bekannt geworden. Da Masern zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten überhaupt zählen, ist das Risiko groß, sich auf Reisen zu infizieren. Und: viele Deutsche sind nicht gegen Masern geimpft. Laut einer von dpa in Auftrag gegebenen aktuellen Umfrage betrifft das jeden Fünften hierzulande.
Deutschland ein Entwicklungsland?
„Vielen Menschen ist gar nicht klar, dass Deutschland hinsichtlich seiner Masernzahlen auf dem Stand eines Entwicklungslandes ist – nicht zuletzt auch wegen der im Allgemeinen schlechten Impfvorsorge bei Auslandsreisen. Mit Masern als Mitbringsel gefährdet man automatisch auch andere“, betont Dr. Albrecht von Schrader-Beielstein, Facharzt für Allgemein- und Tropenmedizin.
Viele Deutsche ungeschützt
Zwar liegt die Impfquote für die erste Masernimpfung im Kleinkind-Alter inzwischen bundesweit über 95 Prozent – und erfüllt damit die Voraussetzung für eine Ausrottung der Masern. Häufig fehlt aber die zweite Impfung, die für einen sicheren Impfschutz unbedingt erforderlich ist. Erhebliche Impflücken bestehen speziell bei Kindern und jungen Erwachsenen, die nach 1970 geboren wurden. Immer wieder kommt es deshalb in Deutschland zu kleineren oder größeren Epidemien. 2013 – das lässt sich bereits jetzt absehen – wird wieder ein Masernjahr mit sprunghaft ansteigenden Erkrankungszahlen. Allein im ersten Halbjahr wurden dem Robert Koch-Institut über 1.000 Fälle gemeldet, die in erster Linie auf das Konto von Masernausbrüchen in Berlin und Bayern gehen.
Masernimpfung auch bei kurzen Trips
Laut Ständiger Impfkommission (STIKO) sollte vor Aufenthalten in Risikoländern – und seien sie noch so kurz – unbedingt der Masern-Impfschutz überprüft werden. Denn Reisende können Masern aus fernen Ländern nach Deutschland einschleppen. Ist kein ausreichender Schutz vorhanden, wird die Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln empfohlen. Die Krankenkassen übernehmen die Impfkosten bei Kindern und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr sowie bei allen nach 1970 geborenen Erwachsenen mit unzureichendem oder unklarem Impfstatus. Allen Erwachsenen die nach 1970 geboren sind wird die einmalige Masern-Impfung empfohlen, bei Kindern ist eine zweimalige Impfung nötig.
Noch vor dem Kofferpacken: Reisemedizinische Beratung und Impfpass-Check
Reisemedizinisch fortgebildete Ärzte beraten individuell zu wichtigen Impfungen, zur Malariaprophylaxe und weiteren Maßnahmen. Zwei Wochen vor Reiseantritt sollten alle Impfungen abgeschlossen sein. Daher ist es wichtig, dass sich Fernreisende frühzeitig um einen Arzttermin kümmern. Reisemediziner in der Nähe findet man beispielsweise über die Ärztesuche auf der reisemedizinischen Infoseite www.fit-for-travel.de.
Fit-for-travel.de – Die reisemedizinsche Infoseite
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- Unter dem Link „Ärztesuche“ sind reisemedizinisch fortgebildete Ärzte, tropenmedizinische Einrichtungen und Gelbfieber-Impfstellen in der Nähe zu finden
- Der Service steht auch als Gratis-App zum Download für iPhone-, Android- und Nokia/Symbian-Geräte bereit
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